Bis zu welcher Versicherungssumme reichen die Angaben im Antrag aus
Beim Abschluss einer Versicherung ist die korrekte Angabe persönlicher und finanzieller Informationen von entscheidender Bedeutung. Doch viele Antragsteller fragen sich: Bis zu welcher Versicherungssumme reichen die Standardangaben im Antrag aus? Diese Frage ist insbesondere bei Lebens-, Berufsunfähigkeits- und Krankenversicherungen relevant.
Versicherungssumme und Risikoprüfung
Die Versicherungssumme ist der Betrag, den der Versicherer im Leistungsfall auszahlt. Je höher diese Summe ist, desto detaillierter prüft die Versicherungsgesellschaft die Angaben des Antragstellers.
Grundsätzlich unterscheidet man folgende Prüfverfahren:
- Vereinfachte Gesundheitsprüfung (bis zu einem bestimmten Betrag, oft ca. 250.000 € bei Lebensversicherungen): Hier genügen in der Regel wenige Gesundheitsfragen, ohne dass ärztliche Untersuchungen erforderlich sind.
- Detaillierte Risikoprüfung (bei höheren Versicherungssummen): Ab bestimmten Beträgen verlangt der Versicherer zusätzliche Nachweise wie ärztliche Atteste, Laborwerte oder Einkommensnachweise.
- Finanzielle Angemessenheitsprüfung: Bei sehr hohen Versicherungssummen (z. B. über 1 Mio. €) wird geprüft, ob der Schutz finanziell angemessen ist, um Überversicherung zu vermeiden.
Versicherungsarten und ihre Absicherungshöhen
1. Lebensversicherung
- Bis 250.000 €: Meist nur Gesundheitsfragen, keine ärztlichen Untersuchungen erforderlich.
- 250.000 – 500.000 €: Erweiterte Gesundheitsfragen, evtl. Blutwerte oder ärztliches Attest.
- Ab 500.000 €: Umfassende Prüfung mit Einkommensnachweis, ärztlicher Untersuchung und Labortests.
2. Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)
- Bis 1.500 € monatliche Rente: Vereinfachte Gesundheitsprüfung, ggf. nur wenige Fragen.
- 1.500 – 2.500 € monatliche Rente: Erweiterte Prüfung mit Gesundheits- und Einkommensnachweis.
- Ab 2.500 € monatliche Rente: Vollständige ärztliche Untersuchung und umfassende Risikoprüfung.
3. Private Krankenversicherung (PKV)
- Basis-Schutz: Standardisierte Gesundheitsfragen.
- Höherer Schutz (inkl. Krankentagegeld & Zusatzversicherungen): Umfassendere Gesundheitsprüfung, ggf. ärztliches Gutachten.
Warum sind genaue Angaben wichtig?
Falsche oder unvollständige Angaben können im Leistungsfall dazu führen, dass die Versicherung die Zahlung verweigert. Versicherer haben das Recht, fehlerhafte Angaben als „vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung“ zu werten und den Vertrag rückwirkend anzupassen oder gar zu kündigen.
Fazit
Die Angaben im Antrag reichen je nach Versicherungssumme unterschiedlich weit. Während bei niedrigen Summen oft eine einfache Prüfung genügt, sind bei hohen Absicherungssummen detaillierte Nachweise erforderlich. Wer sich umfassend absichern möchte, sollte frühzeitig alle relevanten Unterlagen bereithalten und ehrlich auf die Gesundheits- und Finanzfragen antworten.
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