Größte Fehler bei einer anonymen Risikovoranfrage in der BU
Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist ein essenzieller Bestandteil der finanziellen Absicherung für viele Menschen. Sie schützt vor dem Verlust der Arbeitskraft und damit vor existenziellen Risiken. Doch der Weg zu einer passenden BU kann kompliziert sein – insbesondere, wenn es um die anonyme Risikovoranfrage geht. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die größten Fehler, die wir in der Vergangenheit bei solchen Anfragen gemacht haben, und zeigen, wie man sie vermeiden kann.
Was ist eine anonyme Risikovoranfrage?
Bevor wir auf die Fehler eingehen, lohnt sich ein kurzer Exkurs: Eine anonyme Risikovoranfrage ist ein Verfahren, bei dem Versicherungsinteressierte ihre gesundheitlichen und beruflichen Daten anonym an Versicherer weitergeben, um vorab eine Einschätzung der Versicherbarkeit und der möglichen Konditionen zu erhalten. Das Ziel ist es, ohne direkte Offenlegung der Identität Klarheit zu gewinnen, ob und zu welchen Bedingungen eine BU abgeschlossen werden kann. Besonders für Personen mit Vorerkrankungen oder risikoreichen Berufen ist dies ein wichtiger Schritt.
Doch so sinnvoll dieses Instrument auch ist, es birgt Fallstricke. Aus unseren Erfahrungen haben wir drei zentrale Fehler identifiziert, die wir früher gemacht haben und die uns wertvolle Lehren erteilt haben.
Fehler 1: Unvollständige oder ungenaue Angaben
Der erste und wohl gravierendste Fehler war, dass wir bei der anonymen Risikovoranfrage nicht immer alle relevanten Informationen vollständig und präzise angegeben haben. Das mag auf den ersten Blick harmlos erscheinen – schließlich ist die Anfrage anonym, und man möchte sensible Details vielleicht zurückhalten. Doch genau hier liegt der Trugschluss.
Ein Beispiel: Ein Kunde hatte in der Vergangenheit eine leichte Depression, die erfolgreich behandelt wurde. In der anonymen Anfrage wurde dies jedoch nur vage als „psychische Belastung“ erwähnt, ohne Details zu Dauer, Behandlung oder aktuellem Zustand. Das Ergebnis? Die Versicherer stuften das Risiko deutlich höher ein, als es tatsächlich war, und die angebotenen Konditionen waren entweder mit hohen Zuschlägen versehen oder die Anfrage wurde komplett abgelehnt.
Lektion gelernt: Bei der anonymen Risikovoranfrage ist Transparenz entscheidend. Nur wenn alle relevanten Informationen – inklusive Diagnosen, Behandlungsverläufe und aktueller Gesundheitszustand – korrekt angegeben werden, kann eine realistische Einschätzung erfolgen. Andernfalls riskiert man, dass die Versicherer aufgrund von Unsicherheiten das Schlimmste annehmen.
Fehler 2: Unterschätzung der Bedeutung der Berufsangaben
Ein weiterer Fehler, den wir gemacht haben, war, die Angaben zum Beruf nicht ernst genug zu nehmen. Die BU ist stark von der beruflichen Tätigkeit abhängig, da diese maßgeblich das Risiko einer Berufsunfähigkeit beeinflusst. Doch in der Vergangenheit haben wir oft nur oberflächliche Beschreibungen geliefert, wie etwa „Bürokraft“ oder „Handwerker“, ohne die genauen Tätigkeiten oder körperlichen Belastungen zu spezifizieren.
Ein konkretes Beispiel: Ein Kunde war als „Bauhelfer“ tätig. In der anonymen Anfrage wurde dies pauschal so angegeben, ohne zu erwähnen, dass er regelmäßig schwere Lasten hebt und auf Baugerüsten arbeitet. Die Versicherer bewerteten das Risiko daraufhin deutlich niedriger, als es tatsächlich war. Als später im Antragsprozess die Details nachgereicht wurden, kam es zu erheblichen Anpassungen der Konditionen – was für den Kunden frustrierend war.
Lektion gelernt: Die Berufsangaben müssen so detailliert wie möglich sein. Welche Tätigkeiten werden genau ausgeführt? Gibt es besondere Risiken wie körperliche Belastung, Stress oder Gefahren am Arbeitsplatz? Nur so kann die anonyme Risikovoranfrage eine verlässliche Grundlage bieten.
Fehler 3: Fehlende Nachverfolgung und Vergleich
Der dritte Fehler war, dass wir die Ergebnisse der anonymen Risikovoranfrage nicht ausreichend hinterfragt oder verglichen haben. Nachdem die ersten Rückmeldungen der Versicherer eingegangen waren, haben wir diese oft als endgültig betrachtet, ohne die Angebote kritisch zu prüfen oder Alternativen einzuholen. Das führte dazu, dass wir uns manchmal mit suboptimalen Konditionen zufriedengegeben haben.
Ein Fallbeispiel: Bei einer Anfrage für einen Kunden mit Rückenschmerzen erhielten wir von einem Versicherer ein Angebot mit einem Risikozuschlag von 50 %. Statt dies zu akzeptieren, hätten wir die Unterlagen bei anderen Anbietern vorlegen oder Rückfragen stellen können, um die Einschätzung zu präzisieren. Später stellte sich heraus, dass ein anderer Versicherer die gleiche Situation ohne Zuschlag versichert hätte.
Lektion gelernt: Die anonyme Risikovoranfrage ist kein Abschluss, sondern ein erster Schritt. Es lohnt sich, die Ergebnisse zu vergleichen, Nachfragen zu stellen und gegebenenfalls mehrere Versicherer zu konsultieren. So erhöht sich die Chance, die besten Konditionen zu finden.
Wie man diese Fehler vermeidet
Aus diesen Erfahrungen haben wir klare Strategien entwickelt, um anonyme Risikovoranfragen zukünftig besser zu gestalten:
- Vollständigkeit sicherstellen: Alle gesundheitlichen und beruflichen Informationen müssen detailliert und wahrheitsgemäß angegeben werden. Anonymität bedeutet nicht, Informationen zurückzuhalten, sondern schützt lediglich die Identität.
- Experten hinzuziehen: Ein Versicherungsberater oder Makler kann helfen, die Angaben präzise zu formulieren und die richtigen Fragen zu stellen.
- Vergleichen und nachhaken: Nach Erhalt der Rückmeldungen sollten die Angebote analysiert und bei Unklarheiten Rücksprache mit den Versicherern gehalten werden.
Fazit
Die anonyme Risikovoranfrage ist ein wertvolles Werkzeug, um den BU-Markt zu sondieren – aber nur, wenn sie richtig genutzt wird. Unsere früheren Fehler – unvollständige Angaben, mangelnde Berufsspezifikation und fehlende Nachverfolgung – haben uns gezeigt, dass Sorgfalt und Transparenz unerlässlich sind. Wer diese Fallstricke vermeidet, kann sich eine solide Grundlage schaffen, um die passende Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden. Lassen Sie sich von unseren Erfahrungen leiten und machen Sie es von Anfang an richtig!
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