Ein zusätzlicher Vorteil bei der Risikovoranfrage: die Selbstauskunft in eigenen Worten!
Die Risikovoranfrage ist ein zentraler Bestandteil vieler Prozesse in der Welt der Versicherungen, Banken und Finanzdienstleistungen. Die Selbstauskunft in eigenen Worten dient dazu, potenziellen Anbietern einen ersten Eindruck von der individuellen Situation eines Antragstellers zu verschaffen – sei es für eine Lebensversicherung, eine Kreditvergabe oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Doch was hebt diesen Schritt von anderen bürokratischen Prozeduren ab? Ein oft übersehener, aber äußerst wertvoller Vorteil ist die Möglichkeit, eine Selbstauskunft in eigenen Worten zu verfassen. Dieser Ansatz bringt nicht nur Flexibilität in einen sonst starren Prozess, sondern verleiht der Anfrage eine persönliche Note, die standardisierte Formulare selten bieten können. In diesem Artikel beleuchten wir, warum diese Freiheit so wichtig ist, welche Vorteile sie mit sich bringt und wie man sie optimal nutzt.
Die Bedeutung der Selbstauskunft
Die Selbstauskunft ist mehr als nur eine Formalität – sie ist eine Gelegenheit, die eigene Geschichte aktiv zu gestalten. In einer Zeit, in der Daten und Algorithmen zunehmend über unser Leben bestimmen, bietet die freie Formulierung eine willkommene Möglichkeit, sich von der Masse abzuheben. Anstatt sich auf vorgegebene Fragen und begrenzte Antwortoptionen zu beschränken, kann man hier schildern, wer man ist, welche Lebensumstände einen prägen und welche Faktoren bei der Risikobewertung eine Rolle spielen sollten. Das ist besonders wertvoll, wenn es um komplexe oder ungewöhnliche Situationen geht.
Stellen Sie sich vor, Sie sind Freiberufler und möchten eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. In einem Standardformular könnten Sie vielleicht angeben, dass Sie „selbstständig“ sind, doch das sagt wenig über die Realität aus. Sind Sie Grafikdesigner, der überwiegend am Schreibtisch arbeitet, oder vielleicht Fotograf, der oft unterwegs ist und körperlich aktiv bleibt? In einer Selbstauskunft können Sie genau das beschreiben: „Ich arbeite als freiberuflicher Fotograf, bin täglich mehrere Stunden auf den Beinen und betreibe regelmäßig Sport, um fit zu bleiben.“ Solche Details machen einen Unterschied – sie zeigen, dass Ihr Risiko möglicherweise geringer ist, als es ein pauschales Formular vermuten lässt.
Der Unterschied zu standardisierten Formularen
Standardisierte Fragebögen sind effizient, keine Frage. Sie ermöglichen eine schnelle Erfassung von Basisinformationen und sind leicht zu verarbeiten. Doch genau darin liegt auch ihre Schwäche: Sie lassen kaum Raum für Nuancen. Oft reduzieren sie komplexe Lebensrealitäten auf simple „Ja/Nein“-Antworten oder Multiple-Choice-Optionen, die nicht immer passen. Haben Sie eine Vorerkrankung? „Ja“ oder „Nein“ mag als Antwort nicht ausreichen, wenn die Erkrankung gut behandelt ist und keine Einschränkungen im Alltag mit sich bringt. Eine Selbstauskunft erlaubt es, solche Grauzonen darzustellen und Missverständnisse zu vermeiden.
Ein weiteres Problem von Formularen ist ihre Unpersönlichkeit. Sie sind darauf ausgelegt, Daten zu sammeln, nicht Geschichten zu erzählen. Doch Menschen sind mehr als ihre Daten – sie haben Erfahrungen, Hintergründe und Perspektiven, die bei einer Risikobewertung eine Rolle spielen können. Eine Selbstauskunft in eigenen Worten überbrückt diese Lücke. Sie verwandelt eine trockene Anfrage in eine Erzählung, die sowohl informativ als auch überzeugend ist.
Vorteile für Antragsteller und Anbieter
Die freie Formulierung der Selbstauskunft ist ein Gewinn für beide Seiten. Für den Antragsteller bedeutet sie eine Chance, sich authentisch zu präsentieren und die eigene Situation ins rechte Licht zu rücken. Das ist nicht nur eine Frage der Selbstdarstellung, sondern auch der Fairness. Wer ehrlich und detailliert beschreibt, welche Risiken bestehen – oder eben nicht bestehen –, sorgt dafür, dass die Bewertung realistisch ausfällt. Das kann sich finanziell lohnen: Eine präzise Einschätzung führt oft zu günstigeren Konditionen, weil unnötige Risikoaufschläge vermieden werden.
Für Versicherer oder Banken wiederum ist die Selbstauskunft eine wertvolle Informationsquelle. Sie liefert Kontext, der in Zahlen und Tabellen oft verloren geht. Ein gutes Beispiel ist die Gesundheit: Ein Formular mag fragen, ob man raucht, aber nicht, ob man vor zehn Jahren aufgehört hat und seitdem Marathon läuft. Eine Selbstauskunft kann solche Details liefern und so eine fundierte Entscheidungsgrundlage schaffen. Das Ergebnis ist eine maßgeschneiderte Lösung, die beiden Seiten zugutekommt – ein echter Dialog statt einer einseitigen Datensammlung.
Praktische Beispiele aus dem Alltag
Um die Bedeutung der Selbstauskunft greifbarer zu machen, hier ein paar Beispiele: Nehmen wir eine junge Mutter, die eine Risikolebensversicherung abschließen möchte. In einem Formular könnte sie angeben, dass sie „Hausfrau“ ist, was bei manchen Versicherern als Risiko gewertet wird – etwa wegen fehlender beruflicher Absicherung. In ihrer Selbstauskunft könnte sie jedoch schreiben: „Ich kümmere mich derzeit Vollzeit um meine zweijährige Tochter, bin aber ausgebildete Erzieherin und plane, in zwei Jahren wieder in meinen Beruf einzusteigen.“ Damit zeigt sie Perspektive und Verantwortungsbewusstsein – Faktoren, die ihre Bewertung positiv beeinflussen können.
Oder denken wir an einen Handwerker, der eine Krankenversicherung sucht. Ein Formular könnte seinen Beruf als „physisch anstrengend“ einstufen, was die Prämie erhöht. In seinen eigenen Worten könnte er schildern: „Ich bin Tischler mit 15 Jahren Erfahrung, arbeite in einer modernen Werkstatt mit ergonomischen Geräten und achte auf meine Gesundheit durch regelmäßiges Krafttraining.“ Solche Informationen zeichnen ein differenziertes Bild und könnten die Kosten senken.
Tipps für eine überzeugende Selbstauskunft
Eine gute Selbstauskunft will wohlüberlegt sein. Hier einige praktische Hinweise, wie Sie das Beste daraus machen:
- Klarheit und Struktur: Beginnen Sie mit einer kurzen Vorstellung (Wer bin ich? Was mache ich?), bevor Sie auf Details eingehen. Vermeiden Sie lange Schachtelsätze – klare, prägnante Aussagen wirken überzeugender.
- Ehrlichkeit: Übertreibungen oder Verschleierungen können nach hinten losgehen. Seien Sie offen, aber betonen Sie positive Aspekte Ihrer Situation.
- Relevanz: Konzentrieren Sie sich auf Informationen, die für die Risikobewertung wichtig sind – Gesundheit, Beruf, Lebensstil. Unnötige Anekdoten lenken ab.
- Positive Tonalität: Formulieren Sie optimistisch, ohne unrealistisch zu wirken. Statt „Ich habe keine schweren Krankheiten“ könnten Sie schreiben: „Ich fühle mich fit und achte auf einen gesunden Lebensstil.“
- Abschluss: Beenden Sie mit einem Satz, der Ihre Erwartungen an die Zusammenarbeit skizziert, etwa: „Ich freue mich auf ein Angebot, das meine individuelle Situation berücksichtigt.“
Rechtliche und praktische Rahmenbedingungen
In Deutschland ist die Selbstauskunft kein gesetzlich vorgeschriebener Bestandteil einer Risikovoranfrage, sondern eine Option, die viele Anbieter anbieten. Sie ergänzt die Pflichtangaben, die ohnehin gemacht werden müssen – etwa bei Gesundheitsfragen in Versicherungsanträgen, wo wahrheitsgemäße Antworten rechtlich bindend sind. Wichtig ist, dass die freie Formulierung keine Ausnahme von dieser Pflicht darstellt: Was Sie schreiben, muss der Wahrheit entsprechen, sonst riskieren Sie den Versicherungsschutz.
Praktisch gesehen hängt die Möglichkeit einer Selbstauskunft vom Anbieter ab. Manche Versicherer bieten dafür ein Textfeld in ihren Online-Portalen, andere verlangen ein separates Dokument. Es lohnt sich, vorab zu klären, ob und wie diese Option genutzt werden kann.
Fazit: Ein Schritt hin zu mehr Menschlichkeit
Die Möglichkeit, bei einer Risikovoranfrage eine Selbstauskunft in eigenen Worten zu verfassen, ist ein kleiner, aber bedeutender Vorteil. Sie gibt Antragstellern die Freiheit, ihre Geschichte selbst zu erzählen, und versetzt Anbieter in die Lage, fundiertere Entscheidungen zu treffen. In einer Welt, in der Prozesse zunehmend automatisiert und unpersönlich werden, bringt dieser Ansatz ein Stück Menschlichkeit zurück. Er erinnert daran, dass hinter jeder Anfrage ein Individuum steht – mit all seinen Facetten, Stärken und Besonderheiten. Wer diese Chance nutzt, kann nicht nur bessere Konditionen erzielen, sondern auch den Grundstein für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit legen. Also: Nutzen Sie Ihre Worte – sie sind mächtiger, als Sie denken!
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